Droht ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten in Europa?
Polens Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna kündigte auf einer Pressekonferenz am 21. März an, dass das Gesetzgebungsverfahren zum Verbot von Einweg-E-Zigaretten voraussichtlich im April abgeschlossen sein wird. Auf die Frage nach dem Ende Februar angekündigten Verbot räumte Leszczyna ein, dass sich der Zeitplan für die Fertigstellung des Gesetzes aufgrund anderer Prioritäten verzögert habe, versicherte aber, dass der April als Frist für die Ausarbeitung des Gesetzes dienen werde.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine von fünf weltweit verkauften Zigaretten eine Einweg-E-Zigarette mit Geschmacksstoffen. Zwar hat noch kein EU-Land ein klares Verbot von E-Zigaretten erlassen, aber nach dem Vorbild des Vereinigten Königreichs bahnt sich in den westlichen Märkten eine Gesetzgebungswelle an. Mehrere Länder wie Frankreich, Belgien und sogar Australien und Neuseeland haben Pläne für ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten in ihrem eigenen Tempo angekündigt.
Der Kontext hinter dem Verbot und mögliche Herausforderungen
Polen: Absatz von Einweg-E-Zigaretten steigt stark an
In den letzten Jahren ist der Absatz von Einweg-E-Zigaretten in Polen erheblich gestiegen und wird bis 2022 32 Millionen Stück und bis 2023 über 100 Millionen Stück erreichen. Berichte des polnischen Marktbeobachtungszentrums schätzen den Marktwert von Einweg-E-Zigaretten auf rund 2 Milliarden polnische Zloty (etwa $500 Millionen). Ministerin Leszczyna bezeichnete die Einleitung eines Verbots von Einweg-E-Zigaretten als "dringend".
Frankreich: Verbot wird voraussichtlich im September in Kraft treten
Am 21. März einigte sich das französische Parlament auf ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, das bis Ende September 2024 in Kraft treten soll. Dieses Verbot wird die Herstellung, den Verkauf oder die kostenlose Verteilung von Einweg-E-Zigaretten verhindern, wobei Verstöße mit Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Der Gesetzentwurf wurde im Dezember 2023 verabschiedet und Anfang Februar vom Senat einstimmig angenommen. Ein gemeinsamer Ausschuss beider Häuser erzielte am 21. März einen Konsens, woraufhin die Regierung umgehend die Europäische Kommission unterrichtete, die sechs Monate Zeit hat, das Gesetz zu prüfen, bevor es im September in Kraft treten kann.
Belgien: Neue Steuer und bevorstehendes Verbot
Ab dem 1. Januar 2024 wird Belgien eine neue Steuerpolitik für E-Liquids einführen und 0,15 € pro Milliliter erheben. Ein Sprecher des Finanzministeriums erklärte, dass sich dieser Steuersatz an den deutschen anlehnt und in den kommenden Jahren möglicherweise erhöht wird. Außerdem planen die belgischen Behörden, den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten ab dem 1. Januar 2026 zu verbieten. Um die EU-Gesetze, insbesondere die Richtlinie über Tabakerzeugnisse (2014/40/EU), einzuhalten, benötigt Belgien die Genehmigung der Europäischen Kommission für seine neuen Vorschriften. Berichten zufolge hat die Kommission ihre Unterstützung für Belgiens Pläne zum Verbot des Verkaufs von Einweg-E-Zigaretten zum Ausdruck gebracht, womit Belgien das erste EU-Land wäre, das ein solches Verbot durchsetzt.
Andere Stimmen: Fordert ein vollständiges Verbot bis 2024
Im März 2023 forderten sieben große Verbände - darunter die Europäische Föderation für Abfallwirtschaft und Umweltdienste (FEAD) und die European Recycling Industries Confederation (EuRIC) - gemeinsam ein vollständiges Verbot von Einweg-E-Zigaretten bis Ende 2024 aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt und Recyclingziele. Ein Hauptanliegen sind die Umweltgefahren, die von den Lithiumbatterien ausgehen, die in den E-Zigaretten enthalten sind. Einwegartikel E-Zigaretten. Unsachgemäße Entsorgung hat zu zahlreichen Bränden in öffentlichen Räumen und Abfallentsorgungseinrichtungen geführt.
Daraufhin hat der europäische Logistiksektor begonnen, Anzeichen für eine mangelnde Zusammenarbeit zu zeigen. Die in Luxemburg ansässige Frachtfluggesellschaft Cargolux kündigte an, dass sie und ihre Tochtergesellschaft Cargolux Italia den Transport von Einweg-E-Zigaretten einstellen werden. Cargolux hofft, dass diese Entscheidung andere Logistikunternehmen ermutigen wird, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich weitere Dienstleister aus diesem Markt zurückziehen und welche Auswirkungen dies auf das Geschäft hat.
Da die Bewegung gegen Einweg-E-Zigaretten in ganz Europa an Schwung gewinnt, könnte sich die Landschaft der Vaping-Produkte in naher Zukunft erheblich verändern.
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